Lernen von den Besten: Wie man eine Hochzeitstorte macht

Lernen von den Besten: Wie man eine Hochzeitstorte macht

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Eine Hochzeitstorte selbst zu machen, das ist was für Food- oder noch besser für Backblogger. Für gewöhnliche Sonntags-Apfelkuchen-Bäcker wie mich kann das nur in Frust enden. Aber wieviel Zeit und Mühe wirklich drin steckt in so einer Hochzeitstorte. das möchte man schon wissen. Deshalb habe ich Tortendesignerin Sandra und Konditorin Eva im Tortenatelier der Bonner Patisserie Dehly & deSander besucht. Sie haben aus dem Zuckerdöschen geplaudert und mir gezeigt, was zu tun ist, um eine wunderschöne Torte zu zaubern.

Insgesamt stecken sieben bis acht Stunden Arbeit in einer einzigen Hochzeitstorte - allerdings nicht am Stück. Schon die Böden aus Sand- oder Biskuitteig müssen zwei Tage vorher gebacken werden. Sie müssen durchziehen, damit sie beim schneiden nicht zerkrümeln. Dann werden sie mit Creme gefüllt. "Die meinsten Leute haben Angst vor Buttercreme, aber die ist völlig unbegründet", erzählt Sandra. Denn Buttercreme ist nicht gleich Buttercreme. Konditorin Eva erklärt: "Die meisten kennen nur die deutsche Buttercreme, die aus Butter und Pudding besteht. Sie ist echt schwer. Wir arbeiten allerdings mit französischer Buttercreme, die statt Pudding nur geschlagenes Ei verwendet. Sie ist stabil genug für eine Torte, schmilzt im Mund aber fast wie Sahne."

Konditorin Eva schlägt die Tortenteile erst mit Marzipan und dann mit Fondant ein. Der kann mit Lebensmittelfarbe beliebig eingefärbt werden. Eva zieht die Fondantplatte mit den Händen an den Tortenwänden immer weiter nach unten, bis die Torte vollends bedeckt ist. Mit einer Palette streicht sie auch die letzten Luftbläschen raus.

Wenn alle Tortenteile in Fondant eingeschlagen sind, werden sie aufeinander montiert. Dazu werden die unteren Etagen mit festen Trinkhalmen verstärkt. Ein Pappscheibe trennt die Tortenteile zusätzlich von einander. So kann man später jede Etage der Hochzeitstorte für sich schneiden. "Für die Architektur der Torte ist es wichtig, dass die unteren Etagen aus Sandmasse gebacken sind. So wird die Torte stabil", erklärt Tortendesignerin Sandra. "Nur die oberen Etagen dürfen aus Biskuit sein."

Tortendesignerin Sandra mag am liebsten dreistöckige Hochzeitstorten:"Ihre Proportionen sind am schönsten". Wie groß die Torte für eine Hochzeit sein sollte, hängt nicht nur von der Zahl der Gäste ab. "Je nach dem, wann die Hochzeitstorte serviert wird, kalkuliert man größere oder kleinere Portionen pro Gast.", erklärt Sandra. Nachmittags zum Kaffee sollten es ein bis anderthalb Stücke pro Gast sein. Wird die Torte am Abend zum Dessert serviert, genügt ein halbes Stück. "Wer auch für wenige Gäste gerne eine eindrucksvolle Torte haben möchte, kann sich die untere Etage aus Styropor machen lassen."

Besonders zeitaufwändig ist die Dekoration der Torte mit Zuckerblüten, Jede einzelne wird ausgestanzt, mit Werkzeugen weiter geformt, zusammengesetzt, bemalt oder mit Zuckerperlen besetzt, bevor sie auf die Hochzeitstorte gesetzt werden. Dieser Arbeitsschritt allein kann einige Stunden dauern. Tortendesignerin Sandra weiß, "viel weniger aufwändig und deshalb auch günstiger ist es, eine Torte mit echten Blüten zu dekorieren. Egal ob edle Rosen oder Orchideen, sommerliche Dahlien oder romantische Pfingstrosen, grafische Trommelstöckchen oder maritimer Rosmarin. Viele Kräuter und Blüten eignen sich, Torten ganz einfach aufzuhübschen."

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