Freudentränen nach 42 Jahren: Mutter und Sohn endlich vereint

Freudentränen nach 42 Jahren: Mutter und Sohn endlich vereint

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Sie hatte nicht mehr damit gerechnet, ihr Kind je zu sehen: Nelly Rayes' Baby wurde vor 42 Jahren aus dem Krankenhaus entführt. Nun liegen sie sich endlich doch noch in den Armen.

Tränen der Freude und eine Umarmung, die ewig dauern könnte: Nelly Reyes und ihr Sohn Travis Tolliver liegen sich in den Armen, nachdem sie ein Leben lang getrennt waren. Travis war als Baby von seiner Mutter getrennt worden. Erst als Erwachsenem gelang es ihm, sie wieder aufzuspüren.

Eine Mütter-Alptraum: Unbekannte entführen frisch geborenes Baby

Dabei fing alles ganz harmlos an: Im November 1973 brachte Reyes ihren Sohn in Chile ohne Komplikationen zur Welt. Aber kurz nach der Geburt informierte sie eine Krankenschwester, dass ihr Baby mit einem Herzfehler auf die Welt gekommen wäre, und wohl nicht überleben würde. "Stunden später sagten sie mir, dass er tot ist", erzählte Reyes gegenüber dem Nachrichtensender CNN. Sie durfte keinen Abschied von der Leiche nehmen und bekam auch keinen Totenschein ausgestellt.

Eine Lüge, mit der eine Entführung vertuscht wurde: Ihr Baby wurde in die USA geschafft. Dort wurde ihr Sohn von einem Paar adoptiert, das keine Ahnung hatte, zu welch großem Leid sie beigetragen hatten. Nelly Reyes glaubte derweil keine Sekunde an die Geschichte mit dem Herzfehler. Verzweifelt versuchte sie, ihr Kind zu finden - vergeblich.

Travis Tolliver: Ein Mann auf der Suche nach der Wahrheit

Der Junge wuchs glücklich in den USA unter dem Namen Travis Tolliver auf. Er wusste, dass er adoptiert worden war - offiziell hieß es, seine Eltern hätten ihn "aufgegeben". Wie viele adoptierte Kinder hatte auch Travis als Erwachsener das starke Bedürfnis, seine biologischen Eltern kennenzulernen. Erste Recherchen, die er mit Mitte 20 anstellte, blieben erfolglos. Aber Travis wollte nicht aufgeben.

"Es fühlt sich wundervoll in meinem Herzen an"

Im vergangenen Jahr bekam seine Suche schließlich den entscheidenden Impuls durch zahlreiche Berichte über Kinder, die in Chile entführt und zur Adoption vermittelt wurden. Mit Hilfe eines DNA-Tests konnte er dann endlich seine leibliche Mutter finden. Für Tolliver verwirrend und gleichzeitig beruhigend: "Ich wurde nicht von meinen Eltern verlassen, wie ich all die Jahre über dachte, und das fühlt sich wundervoll in meinem Herzen an. Aber ich muss das auch erst einmal verarbeiten. Das ist alles noch sehr unwirklich für mich", so Tolliver über das Gefühlschaos, das in ihm tobt.

Freudentränen nach vier Jahrzehnten: Mutter und Kind wieder vereint

Endlich, nach über 40 Jahren, konnten sich Nelly Reyes und Travis Tolliver wiedersehen. Ein Moment, der einen Schlussstrich unter ein großes Unrecht zieht, das ihnen angetan wurde. Jahre der Trauer, des Bangens und der Unsicherheit sind für Nelly endlich vorbei - und auch Travis ist erlöst von den Zweifeln und den vielen nagenden Fragen, die ihn sein ganzes Leben lang gequält haben.

Die Wunden der Vergangenheit - weggespült von den Freudentränen am Flughafen. Mutter und Sohn sind endlich zusammen, und werden sich jetzt nie wieder verlieren.

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